Heute ist Onno gestorben. Papa weint deshalb und nimmt mich in den Arm. Ich bin gar nicht mehr traurig, schniefe vorsichtshalber aber noch und zähle still bis 463-tausendmillionen. Damit er mich nicht gleich wieder loslässt! Das war der schönste Tag in meinem Leben!
Warum dieses Buch
Gleich zu Beginn der Geschichte erfahren wir von Onnos Tod und Papas Gefühlsausbruch. Wir wissen lange nicht, wer Onno eigentlich war, gleichzeitig erfahren wir ziemlich genau, dass es der Papa nicht so mit Gefühlen und Kuschelei hat. Onnos Tod trifft ihn aber offensichtlich so sehr , dass er dies für einen Moment vergisst. Diese Kuschelei genießt unser*e Protagonist*in so sehr, dass sie*er Papa gar nicht mehr loslassen möchte. Dann aber muss alles für die Beisetzung vorbereitet werden.
Die Texte sind in der Ich-Perspektive aus der Sicht des Kindes geschrieben und mit typisch kindlichen Worterfindungen und -interpretationen versehen. Das lässt sie sehr authentisch wirken. Die Szenen könnten sich genau so in verschiedensten Familien abgespielt haben. Die Illustrationen begleiten die Geschichte sehr schön und ermöglichen es noch nicht Lesenden, eigene Geschichten zu erfinden.
In diesem Buch geht es um zwei große Themen: Zum einen den Tod des Haustiers und die damit verbundenen Gefühle und Rituale, zum anderen das Bedürfnis nach Geborgenheit und Zuwendung des Vaters, das nun endlich erfüllt wird. Dementsprechend bieten sich verschiedene Gesprächsthemen mit den Kindern an. Wie ist das mit den eigenen Eltern, sind Gefühlsäußerungen allen Familienmitgliedern erlaubt? Gibt es zu verschiedenen Ereignissen Rituale und welche finden sie am schönsten? Dürfen die Kinder selbst Rituale gestalten? Wie wird mit dem Tod umgegangen?
Vielen Dank dem Tyrolia Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
(Jenny)
Verlag: Tyrolia
Erscheinungsjahr: 2020
Seitenzahl: 26
ISBN: 978-3-7022-3842-1
Altersempfehlung des Verlags: ab 4 Jahre