Regenfälle verwandelten die Straße vor Jonas Haustür in einen See. Auf der Suche nach angespültem Treibgut, trifft der Junge auf ein uriges Männlein, das sich als Herr Ozean vorstellt. Dieser wurde schiffbrüchig und hat sich vorrübergehend in der Decke zwischen Jonas Wohnung und dem Keller eingerichtet. Die beiden freunden sich an, doch Herrn Ozean umtreibt die Sehnsucht nach dem Meer. Auf der Suche nach einer Lösung treffen die beiden auf Hanna und Leo. Werden die Kinder dem Seemann zu seinem Glück verhelfen können?
Warum dieses Buch?
In erster Linie überzeugen die detailreichen und realistischen Illustrationen der in Hamburg lebenden Künstlerin Louise Heymans. Durch ein spezielles, aufwendiges Verfahren ist es ihr gelungen, die Handlung der Geschichte in dynamische und besonders stimmungsvolle Illustrationen zu übersetzen. Die Kombination von Text und Bild lässt die LeserInnen direkt in das Geschehen eintauchen und die Gefühle der Protagonisten spüren.
Die Thematik der Entstehung von Freundschaften ist gleich auf mehreren Ebenen zu erkennen. Zum einen freut sich Jonas über seinen neuen Freund, denn er selbst ist neu in der Stadt. Er möchte ihn nicht verlieren, erkennt jedoch das Unglück des kleinen Seemannes und möchte ihm daher helfen. Zum anderen zeigen die Nachbarskinder besondere Hilfsbereitschaft und Kreativität. „Ein Seemann namens Ozean“ ist ein sehr außergewöhnliches und fantasievolles Bilderbuch. Es ist eher textintensiv, wobei die Sätze kurzgehalten und verständlich formuliert sind, es eignet sich daher gut als Vorlesebuch. Meiner Meinung nach lässt es sich zudem als didaktisches Unterrichtsmedium in der Grundschule einsetzen. Es kann zu Gesprächen mit Kindern und zum Nachdenken anregen und es ist sehr impulsgebend für kreative Arbeiten.
(Sarah)
Verlag: kunstanstifter verlag
Erscheinungsjahr: 2020
Seitenzahl: 48
ISBN: 978-3-942795-60-9